Zusammenhalten in der Krise: Smart Austria wird in einer außergewöhnlichen Zeit fünf Jahre alt

Presseaussendungen, Smart - 13/05/2020 - -

Im Mai 2015 wurde Smart in Österreich gegründet, um bessere Arbeitsbedingungen für Personen mit häufig wechselnden Beschäftigungen zu schaffen, insbesondere für Künstler*innen, Kreative und neue Selbstständige. Als Genossenschaft sind wir demokratisch organisiert und arbeiten nicht profitorientiert, allfällige Gewinne werden in die gemeinschaftliche Infrastruktur reinvestiert. Wir nehmen unseren User*innen einen Großteil des bürokratischen Aufwands ab und spielen sie so für ihre eigentlichen Tätigkeiten frei. In erster Linie aber ermöglicht Smart Austria Anstellungen und damit bessere soziale Absicherung, Risikominimierung und Planungssicherheit, was in Zeiten wie diesen essentiell ist.

Zum fünften Geburtstag blicken wir auf Jahre intensiver Arbeit zurück, in denen wir auf über 1.000 User*innen und 1,5 Mio. Euro Umsatz gewachsen sind, unser Team von drei auf acht Personen erweitert und mehrere Weiterbildungsangebote für unsere User*innen ins Leben gerufen haben.

Heute stehen wir – wie viele andere – vor großen Herausforderungen, sehen aber auch klar die Potenziale unseres gemeinschaftlichen Modells: Ein großer Teil unserer User*innen arbeitet in Kunst, Kultur und kreativen Branchen oder in anderen Bereichen, die üblicherweise viel Kontakt erfordern (z.B. Erwachsenenbildung). Die Coronavirus-Krise trifft viele von ihnen durch Projektausfälle und Stornierungen hart. Genau hier greift der solidarische Mechanismus der Smart Coop: Eine Reihe angestellter User*innen konnte Kurzarbeit in Anspruch nehmen, in anderen Fällen haftet Smart für Projektausfälle und ersetzt den finanziellen Verlust. Wieder andere haben auf Grund der Anstellung bei Smart besseren Zugang zu Arbeitslosenunterstützung. Wir haben mit allen User*innen, die aktuell Aufträge und Verträge in die Genossenschaft eingebracht haben, die bestmögliche Lösung gesucht, um die Aufkündigung von Verträgen und Projekten und damit verbundene Einkommenseinbußen abzufedern. Smart als cooperative Struktur federt so Härtefälle ab und fängt einen Teil der finanziellen Einbußen auf. Zudem haben wir unsere gesamte Community über öffentliche und sektorspezifische Maßnahmen informiert und sie bei der Inanspruchnahme unterstützt.

Darüber hinaus arbeitet das europaweite Smart-Netzwerk grenzüberschreitend zusammen, um einen Corona-Plan zu entwickeln. Dieser soll langfristige Unterstützung und Wiederaufbau-Hilfen für die beruflichen Tätigkeiten der User*innen bieten und denjenigen eine Stimme geben, die aufgrund ihrer komplexen Arbeitsbedingungen in vielen Ländern durch die Raster möglicher Unterstützungsangebote fallen.

All dies wird große, auch finanzielle, Anstrengungen von Smart Austria und allen Smart-Partner*innen erfordern. Zugleich wird aber deutlich, wie dringend notwendig bessere Absicherungen für prekär Arbeitende sind und dass solidarisches Handeln und praktische Lösungen Hand in Hand gehen können. Smart-User Ivan Turkalj, Musiker, ist überzeugt:

„Ich habe mit Smart glücklicherweise eine Organisation, die mich unterstützt und mit allen Mitteln für ihre Mitglieder kämpft. Irgendwie fühlt sich es sich so an, als ob Smart genau für diese Situation geschaffen wurde. Dass sich zusätzlich alle Smart Organisationen in den neun Ländern, in denen sie aktiv sind, zusammenschließen und für die Schwächeren da sind, ist ein solidarischer Traum! Für die Zeit nach Corona hoffe ich, dass bestimmte Strukturen überdacht werden und in mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit resultieren.“

Freelancer*innen aller Branchen sollen nicht nur auf ein Vorkrisen-Niveau zurückfinden und in einer ‚neuen Normalität‘ ankommen, sondern dabei bessere Bedingungen für selbstbestimmtes Arbeiten vorfinden. Smart Austria leistet dafür einen essentiellen Beitrag.